Wie gelingt es, dass unsere Wirtschaft nachhaltiger wird? Wir sprachen mit Forschenden und weiteren Akteur*innen.
Stephanie Moser und Christoph Bader vom «Centre for Development and Environment (CDE)» der «Universität Bern» beschäftigen sich seit mehreren Jahren damit, wie nachhaltige Wirtschaft aussehen kann. Ihr Fokus liegt dabei auf Graswurzelbewegungen, die im kleinen Rahmen nach nachhaltigen Lösungen suchen. In ihrem aktuellen Forschungsprojekt möchten die Forschenden dazu beitragen, diese Initiativen aus ihrer Nische in die Gesellschaft zu bringen. Darunter sind Projekte aus der Vertragslandwirtschaft, Sharing Economy oder Initiativen, die sich mit erneuerbaren Energien auseinandersetzen.
Ein Beispiel für letztere Gruppe ist die «Energiewendegenossenschaft», die im Kanton Bern Solaranlagen im Selbstbau anbietet. Wer eine solche Solaranlage auf sein Haus bauen möchte, hilft selbst beim Bau auf dem eigenen Dach und bei anderen Kund*innen mit. Wie Gründer Syril Eberhart erklärt, lassen sich so Kosten sparen, weil man nur für das Material, nicht aber für die Montage bezahlt. Als Kund*in wird man automatisch Genossenschafter*in und kann so fortan über die Non-Profit-Organisation mitbestimmen.
Nachhaltige Wirtschaft ist auch bei «WWF Schweiz» ein Thema. Für Ion Karagounis, Verantwortlicher neue Wirtschaftsmodelle und Zukunftsfragen bei «WWF Schweiz», liegt der Ball bei der Politik, die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Wirtschaft zu schaffen – durch entsprechende Gesetze, Verbote oder sonstige Massnahmen.
Für alle ist jedoch klar: Damit unsere Wirtschaft nachhaltiger wird, braucht es jede*n einzelne*n, die*der ihren*seinen Teil dazu beiträgt – sei es durch Handeln im Alltag, politisches Engagement oder Forschung und Lehre.
Von Jannik Berger, Raphael Mátyás Toth und Michèl Willen